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Bert Hellinger gilt mit seiner besonderen Form der „systemischen Familienaufstellung“ als absoluter „Superstar“ der Therapieszene – jedenfalls sofern die Anzahl seiner Veröffentlichungen sowie die Zahl der nach seiner Methode arbeitenden „TherapeutInnen“ zugrunde gelegt wird. Für die PatientInnen birgt die Behandlung „nach Hellinger“ jedoch unwägbare Risiken: der ehemalige Missionar hat (ebenso wie die meisten seiner praktizierenden Anhänger) keine solide therapeutische Ausbildung und verstößt gegen einfachste Regeln der Psychotherapie. Stattdessen propagiert er ein erzreaktionäres Familienbild, in dem die Frau dem Mann untergeordnet ist, Konflikte nicht ausgesprochen werden dürfen und die eigene Situation als Schicksal „angenommen“ werden muß. Selbst sexueller Mißbrauch und Vergewaltigung werden auf diese Weise als „Schicksalsereignis“ dargestellt, für das der Täter letztlich nicht selbst verantwortlich sei. Seine „Erkenntnisse“, zu denen er nicht aufgrund wissenschaftlichen Studiums gelangt, sondern durch „höhere Eingebungen“, wendet Hellinger nicht nur auf zwischenmenschliche Beziehungen an. Auch die Geschichte interpretiert er nach diesem Strickmuster neu. Insbesondere dienen seine „Erkenntnisse“ zur Relativierung der Verbrechen des Nationalsozialismus.
Der Band stellt die zentralen Kritikpunkte an Hellingers Menschen- und Geschichtsbild kompakt dar, unterzieht seine Vorstellung von systemischer Therapie einer kritischen Betrachtung und wirft einen Blick auf das Netzwerk seiner Anhänger.
Die dritte, um drei Beiträge erweiterte und stark überarbeitete Auflage stellt die aktuelle Entwicklung bis November 2004 dar: den Prozeß Ruppert/Weber et al., Hellingers vorübergehenden Aufenthalt in Hitlers "Kleiner Reichskanzlei", die zunehmende Distanzierung bekannter Aufsteller aus dem akademischen Bereich von Bert Hellinger usw.
Mit Beiträgen von Heiner Keupp, Sabine Pankofer, Claudia Barth, Klaus Weber, Colin Goldner, Dominik Lindner, Hans-Detlev von Kirchbach / Elmar Klevers, Nico Frühwind, Wolfram Pfreundschuh, Claudia Kierspe-Goldner, Ingo Heinemann
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Probekapitel | [Download]![]() |
Wer sich für die Einzelheiten dieser „Therapie“ interessiert, sei auf das Buch des studentischen Sprecherrats der Universität München verwiesen „Niemand kann seinem Schicksal entgehen...“, in dem sich verschiedene Wissenschaftler kritisch mit Weltbild und Methode Hellingers auseinandersetzen. (Klaus Mewes in Gießener Echo, November 2004)
Die Aufsatzsammlung ist als so etwas wie die Begleitmusik zur Hellinger-Schlachteplatte 'Der Wille zum Schicksal' zu betrachten. (ekz-Informationsdienst 24/2004)
Das von Colin Goldner, der auch in dem FH-Reader mit Beiträgen vertreten ist, herausgegebene 'Buch Der Wille zum Schicksal' bildete letztes Jahr den Auftakt zu einer breiten Hellinger-Kritik. Die Texte des Readers knüpfen daran an und beschreiben die Auswirkungen der inzwischen medienwirksamen Auseinandersetzung mit Hellinger, die schon deshalb einseitig verläuft, da weder von Hellinger-Getreuen, wie zu Beispiel dem Münchner Hochschullehrer Franz Ruppert, der aus systemischen Familienaufstellungen ... Veranstaltungen innerhalb des Lehrplans macht – noch vom Meister selbst öffentlich auf Kritik eingegangen wird. Intern sieht die Sache anders aus. (Christoph Horst in junge Welt, 19.4.2004)
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