In Die Eroberung des Brotes umreißt Kropotkin seine Vorstellungen einer libertären Gesellschaft. Ausgehend von der Kritik der Verhältnisse am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt er die Utopie einer Gesellschaft, in der andere Eigentums- und Arbeitsverhältnisse existieren als im Kapitalismus. Durch die Neugestaltung sollte eine Aufhebung der Arbeitsteilung auf volkswirtschaftlicher und internationaler Basis stattfinden. Kropotkin kritisierte nicht nur die Trennung von Hand- und Kopfarbeit, sondern auch die Zerstückelung des Wissens über die Gesamtheit der Produktion. Dazu gehörte für ihn die Dezentralisierung der Industrie. Ein zentraler Punkt bei Kropotkin ist die Ablehnung jedwedes Lohnsystems. Kropotkins Werk ist insofern nicht nur ein „Klassiker“, der einen grundlegenden Beitrag zur Theorie des Anarchismus liefert, sondern enthält auch für aktuelle Debatten noch Denkanstöße. Die Eroberung des Brotes gehört bis heute zu den wichtigsten Schriften des kommunistischen Anarchismus.
Medienstimmen
Kropotkins Klassiker der Ethik hat – ungeachtet der neueren biologischen und zoologischen Erkenntnisse – nichts an Aktualität verloren. Gerade angesichts der religiösen Konflikte, die dazu führen, dass sich Menschen auf Basis von Texten, die wissenschaftlich noch überholter sind, als die Arbeit Kropotkins, gegenseitig massakrieren, erwacht in den meisten Lesern vermutlich folgender Wunsch: Wie wäre es, wenn die religiösen Fanatiker anstatt ihrer „heiligen“ Texte die Bücher Kropotkins lesen würden? Es wäre nur ein kleiner Schritt für dem Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit. (Ronald Bilik in FreidenkerIn 2/2014)
Peter Kropotkins Die Eroberung des Brotes gehört zu den Klassikern der politischen Theorie des 19. Jahrhunderts. Der anarchistische Denker und tiefgründige Wissenschaftier legt darin auch die Grundzüge einer angestrebten Gesellschaftsordnung vor, was meist politische Revolutionäre der unterschiedlichsten Orientierung verweigerten. (Armin Pfahl-Traughber für Humanistischer Pressedienst, 6.11.2014)
Aus dem Inhalt
Unsere Reichtümer * Der Wohlstand für Alle * Der anarchistische Kommunismus * Die Expropriation * Die Lebensmittel * Die Wohnung * Die Bekleidung * Zweck und Leistungsfähigkeit der Produktion * Die Luxusbedürfnisse * Die angenehme Arbeit * Die freie Vereinbarung * Einwürfe * Das kollektivistische Lohnsystem * Konsumtion und Produktion * Die Arbeitsteilung * Die Dezentralisation der Industrien * Der Ackerbau