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Joseph Ratzinger wird im Feuilleton als Intellektueller, als kluger Kopf und einer der führenden Denker innerhalb der katholischen Theologie gehandelt. Hans Albert wirft einen Blick auf einige zentrale Texte und kommt zu dem Ergebnis, daß dem deutschen Papst dieses Etikett zu unrecht anhaftet. Der Philosoph zeigt, daß der Theologe die historisch-kritische Forschung in seinem eigenen Fach weitgehend ignoriert, daß er mit unklarer Begrifflichkeit arbeitet und grundlegenden Problemen (z.B. der Theodizeefrage) ausweicht. Der Kritik, die der ehemalige Leiter der „Glaubenskongregation“ am wissenschaftlichen Weltbild übt, bescheinigt Albert, daß sie nur deshalb plausibel erscheine, weil ein „Zerrbild der wissenschaftlichen Forschung“ zugrunde gelegt wird. Und auch die Vernunft läßt sich nur dann in den Dienst des religiösen Glaubens stellen, wenn ihr von vorneherein Fesseln angelegt werden.
In einem eigenen Kapitel setzt sich der Autor mit den Interviews des Papstes zur Frage der Rolle der Religion in einer säkularen Gesellschaft auseinander; dabei begegnet Albert seinem alten Kontrahenten Jürgen Habermas, dem er attestiert, die religionskritische Tradition der Aufklärung aufgegeben zu haben.
Ratzingers Art des Umgangs mit Problemen * Zur Problematik des religiösen Denkens seit der Aufklärung * Ratzingers Rettung des Glaubens auf der Basis einer spiritualistischen Metaphysik * Ratzingers Jesusdeutung * Zur Dialektik der Säkularisierung: Ratzinger, Flores d’Arcais und Habermas
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All diese kritischen Einschätzungen leitet Albert aus einer detaillierten Auseinandersetzung mit denVeröffentlichungen von Ratzinger ab. Damit folgt er einer Methode, die sich bereits in früheren Kritiken von ihm an den Theologen Gerhard Ebeling oder Hans Küng fand. Diese Vorgehensweise hat für die Lektüre Vor- und Nachteile: Man kann anhand der textnahen Auseinandersetzung genau die Argumentation Ratzingers wie die Kritik Alberts daran nachvollziehen. Hierbei geraten die allgemeinen Erkenntnisse im Sinne einer Kritik am Vernunftanspruch derartiger theologischer Auffassungen aber etwas aus dem Blickfeld. Gern würde man ein solches Werk von Albert noch lesen, etwa im Sinne einer bilanzierenden Betrachtung seiner Auseinandersetzung mit Theologen. (Armin Pfahl-Traughber für Humanistischer Pressedienst, 24.11.2008)
Hans Albert, der in seinem lesenswerten Buch noch eine Reihe anderer Punkte einer Kritik unterzieht, legt sich auch mit Jürgen Habermas an, der (neben Adorno) im legendären „Positivismusstreit“ von 1961 sein Gegner war. Auch damals verteidigte Albert die reine Vernunft, während Habermas betonte, dass die Vernunft aus verschiedenen Momenten bestehe, neben dem Theoretischen finde man vor allem das Praktisch-Moralische. Dass Habermas damit die Wissenschaftlergemeinde überzeugen konnte, hat Albert bis heute nicht verwinden können. Darum ergreift er hier die Gelegenheit, Habermas vorzuwerfen, er mache mit Ratzinger gemeinsame Sache und falle als Aufklärer hinter die Religionskritik der Aufklärung zurück. (Detlef Horster in Hannoversche Allgemeine Zeitung, 28.7.2009)
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